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Das Geschenk des weißen Pferdchens in München

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Die Geschichte Es war einmal, irgendwo in der unendlichen Weite der Hochgebirgssteppe zwischen der Wüste Gobi und dem Altaigebirge, in einem Land, in dem man sich das Wissen über die Welt abends am Feuer in einer Jurte sitzend weitererzählt, in dem die Berge selten unter 4000 m hoch sind und in dem das Millionen Jahre alte Gletscherwasser als das Blut dieser Berge angesehen wird. Dort trug sich einmal eine unglaubliche Geschichte zu, die den Kindern in der Mongolei noch heute erzählt wird. Und die ging so: Frühling. Krachend bricht das Eis im Fluss und kündigt so neues Leben an. Tasi, der zusammen mit seinem Großvater Ulan und seiner Großmutter Nuri in einer Jurte lebt, hat den ganzen Winter darauf gewartet. Endlich kann er mit seinem Opa zum Fluss reiten und dem brüllenden Bullen zuschauen, wie er die Eisschollen ans Ufer wirft um endlich wieder frei zu sein. Der Opa hat es versprochen. Aber die Großmutter hält ihn davon ab. 'Tasi! Großvater ist alt.' sagt sie, 'Er verwandelt sich in einen Stein, das weißt du. (...) Er braucht seine Ruhe!' Doch der Junge lässt nicht locker und akzeptiert nicht, dass der Großvater sich verwandeln will. 'Er kann nicht einfach gehen und ein Stein werden und mich allein lassen! (...) wir müssen zum Fluss. Du darfst noch nicht weggehen. Du musst da bleiben!' Ulan, sichtlich berührt vom kindlichen Drängen seines Enkels, beruhigt ihn: 'Tasi, mein Junge. Selbst wenn ich gehe und ein Stein werde, so bin ich doch da. Wie du da bist. Und Nuri, mein Murmeltierchen. Und die Berge und die Weiden und die Schafe, die Pferde, das Kamel und der blaue Himmel über dem Land.!' Und als der Junge seinen Großvater auch noch an das Versprechen erinnert, ihm beibringen zu wollen, wie man die Pferdekopfgeige spielt, erzählt der Großvater eine alte Geschichte: 'Er hat ja recht. Ich glaub, wir müssen ihm eine Geschichte erzählen. (...) Die Geschichte von der Morin Khuur, der Pferdekopfgeige.' Verständnisvoll gibt er dem Drängen seines Enkels nach und beginnt sie zu erzählen, diese alte berühmte Geschichte, die in der Mongolei jeder kennt, so wie hier zu Lande das Märchen 'Hänsel und Gretel'. Es ist die Geschichte von einem tapferen Jungen, Suhe, der ein halbtotes Fohlen geschenkt bekommt, dessen Leid ihn so tief berührt, dass er es nicht sterben lassen will. Er pflegt es mit Kräutern und dem Blut der Berge, verteidigt es gegen Wölfe, Bären und Tiger. Immer weiter trägt Suhe bald das weinende Pferdchen nach Osten, ins Gebirge hinauf, 'denn nach Osten musst du gehen, wenn du deinen Glücksstern suchst', sagt er und hofft auf Rettung. Und dann passiert es. Im Moment des Todes, die Zeit steht bereits still, erwacht der Junge und sein weißes Pferdchen ist zu einem prächtigen Pferd herangewachsen. Er gibt ihm den Namen Saraana Qiqig, Lilienblume. Das Pferd beeindruckt nun selbst Prinzessin Baigu. Doch die Freude ist nicht von Dauer. Aus Eifersucht und Habgier wird das Pferd getötet. Wehklagend fällt der Junge in einen unruhigen Schlaf, in dem ihm sein geliebtes weißes Pferdchen erscheint: 'Klage nicht, Suhe, mein Freund! Bau dir ein Instrument. Und wenn du es spielst, will ich bei dir sein und dich trösten. Aus meiner Haut und meinen Knochen und aus meinem Schweif sollst du es machen. Und du sollst es Morin Khuur nennen, Pferdekopfgeige.' Tag und Nacht spielt der Junge die Pferdekopfgeige und nur allmählich vergeht seine Traurigkeit. Er spürt, das weiße Pferdchen ist bei ihm, in seinem Instrument und in seinen Liedern, jetzt und für immer. Und als Suhe auch noch Prinzessin Baigu heiratet, ist sein Glücksstern ganz aufgegangen. Hier endet die Geschichte des Großvaters und Tasi will mit ihm nun endlich zum Fluss reiten, um den Bullen anzuschauen, wie er röhrt und brüllt, weil der Frühling kommt. Doch sein Opa ist vom Erzählen der Geschichte so geschwächt, dass er ihn nur auf Später vertrösten kann: 'Ich werd mich jetzt ein bisschen ausruhen, aber dann reiten wir zum Fluss. (...)' Und als Tasis Drängen endlich nachlässt, legt sich der Großvater aufs Sofa, dreht sich um und schläft ein. Termine: 06.12.2013 10:30 - 07.12.2013 00:00 06.12.2013 14:30 - 07.12.2013 00:00 07.12.2013 19:30 - 08.12.2013 00:00 08.12.2013 17:00 - 09.12.2013 00:00 09.12.2013 10:30 - 10.12.2013 00:00


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